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Bautechnik

Leipzig, Berliner Straße 25, ehemaliges städtisches Gaswerk mit Solaranlagen, ein gelungenes Beispiel
Leipzig, Berliner Straße 25, ehemaliges städtisches Gaswerk mit Solaranlagen, ein gelungenes Beispiel  © Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

Bautechnisch richtiges Handeln ist eine entscheidende Grundlage für die Erhaltung eines
Baudenkmals. Mit der zunehmenden Ergänzung erprobter historischer Bauweisen durch
rationelle moderne Bautechniken besteht die Notwendigkeit, deren konstruktive,
bauphysikalische und chemische Eignung für die Kulturdenkmale zu überprüfen.

Die Aufgabe der Gebietsdenkmalpflege besteht wesentlich darin, die originale Bausubstanz
eines Objektes als Träger des Denkmalwertes vor unsachgemäßen Eingriffen zu schützen,
ohne die Eigentümer in ihren Nutzungsrechten stark einzuschränken und finanziell über die
Maßen zu belasten. Im Regelfall wird ein zeitgemäßer Ausbau der Kulturdenkmale
angestrebt, der empfohlenen Normen und gesetzlichen Regelungen ebenso entsprechen soll
wie heutigen Komfort- und Schönheitsansprüchen sowie mit den Forderungen des Brand-
und Arbeitsschutzes und der Energieeinsparung in Einklang gebracht.

Auch an einem Baudenkmal sind in der Regel Maßnahmen zu einer energetischen
Optimierung möglich. Während Neubauten von vornherein den gültigen energetischen
Normen und Kennwerten entsprechen müssen, kann im denkmalgeschützten Bestand von
den gesetzlichen Vorgaben abgewichen werden. So sieht beispielsweise das
Gebäudeenergiegesetz (GEG) Abweichungsmöglichkeiten für Baudenkmäler und sonstige
besonders erhaltenswerte Bausubstanz vor (§ 105). Denn Ziel der energetischen
Ertüchtigung eines Baudenkmals ist nicht das Erreichen eines Neubaustandards. Vielmehr
soll eine Verbesserung unter Bewahrung der besonderen Eigenschaften des Denkmals
ermöglicht werden.

Ausgangspunkt einer jeden energetischen Ertüchtigung an einem Denkmal ist die historische
Bausubstanz und ihr charakteristisches bauliches Erscheinungsbild. Die fachkundige
Planung einer Ertüchtigungsmaßnahme (z. B. durch einen Energieberater für Baudenkmal)
berücksichtigt diese ebenso wie die bauphysikalischen Eigenschaften der Konstruktion, der
Baumaterialien und architektonische Details. Sie hat sowohl die Erhaltung der historischen
Bausubstanz und -gestalt als auch eine langfristige Schadensfreiheit zum Ziel. Denkmale
erfordern deshalb eine auf den jeweiligen Bestand abgestimmte individuelle Planung und
eine fachlich qualifizierte Ausführung.

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